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Rundumschutz für die Immobilie

Für den Bau oder Kauf einer Immobilie wird in der Regel der größte Teil des Vermögens verwendet. Absicherung ist daher wichtig. Susanne Becker, die Expertin unseres Kooperationspartners der S-Pro-Finanz GmbH, einer 100%igen Tochter der Sparkasse Saarbrücken, erklärt, welche Policen sinnvoll sind.

Welche Versicherung sollte jeder Eigentümer haben?

Susanne Becker: Auf jeden Fall empfehle ich eine Wohngebäude­versicherung. Sie bietet umfassenden Schutz bei Feuer, direktem Blitzschlag oder Explosion, Leitungswasser, Sturm und Hagel. Die ergänzende Elementarversicherung ersetzt zusätzlich Schäden am Gebäude durch Überschwemmung des Grundstückes bei Starkregen oder Hochwasser. Ebenso sichert sie Rückstau aus der Kanalisation, Erdrutsch, Erdbeben und Schneedruck ab.

Zusätzlich sinnvoll ist sicherlich eine Hausratversicherung, die die Einrichtungsgegenstände absichert. Ein schönes Zuhause bedeutet viel mehr als Raum und Möbel. Im Laufe der Jahre kommen viele Anschaffungen dazu: Geschirr, Kleidung, Fernseher, Laptop oder Tablet. Im Schadenfall, etwa bei einem Einbruch oder einem Leitungswasserschaden, wird der Verlust schnell und unkompliziert ersetzt – und das zum Neuwert.

Benötigen Hausbesitzer noch weiteren Schutz?

S. B.: Ganz besonders wichtig finde ich die Absicherung der eigenen Arbeitsleistung. Viele denken beim Kauf oder Bau einer Immobilie nicht daran was passiert, wenn sie nicht mehr arbeiten können. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist aber unverzichtbar. Genauso verhält es sich mit der Krankentagegeldversicherung. Ein Unfall, eine langwierige Therapie oder sogar eine vermeintlich schnell heilende Verletzung kann Arbeitnehmer wochen- oder monatelang außer Gefecht setzen. Wer länger als sechs Wochen krank ist, spürt das auch auf dem Konto: Das von der Krankenkasse gezahlte Krankengeld entspricht nur noch etwa drei Viertel des gewohnten Nettoeinkommens. Solche Einbußen können die Finanzierung einer Immobilie durchaus gefährden.

Raten Sie zu einer Risikolebensversicherung?

S. B.: Ja, unbedingt. Das Schicksal kann schon in relativ jungen Jahren erbarmungslos sein. Circa 15 % aller Todesfälle betreffen Menchen zwischen 30 und 65 Jahren. Sie sterben an Krankheiten oder wegen Unfällen und hinterlassen meistens Familie oder Lebenspartner. Mit einer Risikolebensversicherung sind Partner, Kinder und die Finanzierung der Immobilie abgesichert. Bereits mit relativ geringen Beiträgen tritt sofort ein hoher Versicherungsschutz ein. Die Leistungen und Beiträge können entsprechend dem jeweiligen Lebensstandard und Sicherheitsbedarf angepasst werden. Ehepartner können und sollten sich gegenseitig absichern – vor allem, wenn beide als Kreditnehmer hinterlegt sind. So müssen sich die Hinterbliebenen im Trauerfall nicht zusätzlich um die regelmäßig anfallenden Lebenshaltungskosten und die Rückzahlungen des Darlehens kümmern. Gerade im Rahmen einer Immobilienfinanzierung empfehle ich, bei Abschluss der Risikolebensversicherung eine fallende Versicherungssumme zu vereinbaren, die sich monatlich der verbleibenden Restkreditsumme anpasst.

Wie schützen sich Bauherren vor Ärger am Bau?

S. B.: Planungsfehler und Baumängel sind leider keine Ausnahme. Werden sie zu spät entdeckt, kann dem Bauherren ein großer finanzieller Schaden entstehen. Schlimmstenfalls ist sogar die Rückzahlung des Darlehens gefährdet. Oft bleibt nichts anderes übrig, als das Gericht einzuschalten. Das kostet nicht nur Nerven, sondern in der Regel auch viel Geld. Eine Bauherrenrechtsschutzversicherung hilft, die eigenen Rechte durchzusetzen, falls es bei einem Neubau oder Umbau eines bestehenden Objekts Ärger mit Vertragspartnern gibt. Diese Immobilienrechtsschutzversicherung ist in ihrer Form aktuell einzigartig auf dem Markt.

Auf einer Baustelle lauern viele Gefahren. Beispiel: Ein Passant wird von herabfallenden Dachziegeln verletzt. Wer haftet?

S. B.: Für solche Fälle ist eine Bauherrenhaftpflicht-Versicherung unbedingt erforderlich. Das Pendant dazu für das fertige Gebäude ist die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht.

Immer wieder kommen Fußgänger oder spielende Kinder durch zu wenig abgesicherte Baustellen zu Schaden. Und selbst der sorgfältigste Bauherr kann die Bautätigkeit nicht zu jeder Zeit überwachen. Ohne Bauherrenhaftpflichtversicherung können unvorhergesehene Belastungen innerhalb der Bauzeit das Vorhaben unter Umständen scheitern lassen. Kunden können die Versicherung einzeln abschließen oder in unserem BauherrenSpecial Paket zusammen mit der Feuerrohbauund der Bauleistungsversicherung.

Was leisten diese Policen?

S. B.: Die Feuerrohbauversicherung versichert das Objekt während der Bauzeit gegen Feuer und Blitzschlag. Sie ist beitragsfrei bis zur Bezugsfertigkeit der Immobilie. Danach benötigen Kunden eine Wohngebäudeversicherung. Dann beginnt auch die Prämienzahlung. Die Bauleistungsversicherung ist eine „Kasko“-Versicherung, die für unvorhergesehene Schäden am entstehenden Bauwerk aufkommt. Die Schuldfrage spielt dabei keine Rolle. Ausreichender Versicherungsschutz während der Bauzeit ist sehr wichtig. Wir empfehlen auf jeden Fall immer eine persönliche Beratung, um auf die Vorstellungen der Kunden einzugehen.